Herr Dr. Schulz im Interview zum Thema Coronavirus
Bereitet Ihnen das Coronavirus Sorge?
Mir persönlich wenig. Da das Virus nur für Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder mit Vorerkrankungen gefährlich zu sein scheint, mache ich mir um meine Person wenig Sorgen; ich fühle mich fit. Die derzeitige Situation in meiner Umgebung bereitet mir allerdings Sorgen.
Was genau meinen Sie damit?
Zum Beispiel, dass uninformierte Menschen Atemschutzmasken aufkaufen. Atemschutzmasken helfen nach den Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) nur infizierten Menschen, andere nicht zu infizieren. Bei nicht infizierten Menschen führen die üblichen Fehlanwendungen meistens zu einer Erhöhung der Gefährdung.
Meine Sorge resultiert aus der Tatsache, dass unsere Mitarbeiter, die an einem staubigen Arbeitsplatz tätig sind, die Atemschutzmasken tatsächlich benötigen und später keine Masken mehr zur Verfügung haben.
Oder auch, dass Desinfektionsmittel und die Rohstoffe zur Herstellung derselben nicht mehr verfügbar sind. Ich fürchte, dass die Schäden durch Fehlanwendungen der Desinfektionsmittel größer sein werden als der Gewinn, dass tatsächliche Gefahren abgewendet werden. Desinfektionsmittel wirken nur da, wo sich tatsächliche Viren befinden – sie wirken nicht prophylaktisch.
Was sollte also Ihrer Meinung nach unternommen werden?
Es sollte den Empfehlungen des RKI gefolgt werden: reduzierter Körperkontakt und Sicherheitsabstand zu anderen Menschen, regelmäßiges und richtiges Händewaschen mit warmem Wasser und Seife sowie Kontrolle des eigenen Gesundheitszustandes. Wenn Symptome wie Fieber, Husten und Erkältungsbeschwerden gleichzeitig auftreten oder Unsicherheiten bezüglich einer möglichen Infektion bestehen, dann sollte telefonisch oder per Internet das Gesundheitsamt kontaktiert werden.
Robert Koch Institut: https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html